Wildfisch oder Besatz?
Meerforellen sehen oft makellos aus. Ihr blitzendes Silber lässt uns vom blanken Wildfisch träumen. Aber ist es wirlich immer ein Wildfisch? In einigen Fällen können wir tatsächlich einen Unterschied zwischen Wild- oder Besatzfisch ausmachen.

Zuchtsmolts haben die Angewohnheit, sich gegenseitig an den Flossen zu beißen. Besonders schlimm kennen wir das von den Regenbogenforellen. Aber auch kleine Meerforellen verhalten sich im Zuchtbecken so. Insbesondere beißen sich die Smolts dabei in die Brustflosse. Das geht soweit, dass sehr viele Besatzmefos dort starke Verletzungen haben. Für das Wohlbefinden der kleinen Fische spielt es keine große Rolle. Die Flosse wächst nach und entwickelt sich weiter. Aber die "Narben"die das hinterlässt, wenn wir das mal so nennen wollen, kann man ein ganzes Fischleben lang erkennen.

Achtet beim Fang einer Meerforelle mal auf deren Brustflosse. Meistens ist dieses Merkmal ziemlich offensichtlich. Natürlich kann es Zweifel geben und ein "Zweifler" wird dann gerne als Wildfisch kategorisiert. Daher ist der Prozentsatz der Besatzfische unter unseren Fängen immer eine Mindestschätzung.

Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, meine Meerforellenfänge auf dieses Merkmal zu kontrollieren. Es macht dabei Freude zu sehen, wie stark die Besatzarbeit zu dem Bestand beiträgt. Und es ist auch schön zu sehen, wie viele wilde Meerforellen es da draußen gibt. Beides ist sehr positiv.
Wir sehen uns draußen! 👋🏻