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Über Muschelfischer und Todeszonen


Das Schönste am Meer ist die permanente Veränderung. Es wird nie langweilig, zu keiner Minute, weil alles in Bewegung ist: Das Licht, die Wellen, die Wolkenformationen, die sich darüber schieben. Eine Landschaft aus Grau und Blau und allen Farbtönen dazwischen, dazu weiße Schaumkronen, reflektierende Sonnenstrahlen und der Duft nach Salz und Tang.

Miesmuschel ersticken in Schlamm © Tobias Kaiser / UWT Flensburg

Leider nimmt diese Romantik ein jähes Ende, wenn wir unter die Wasseroberfläche schauen. Mancherorts zeigt sich dort ein schlammiger Ort des Grauens. Die Todeszone, bestehend aus Detritus. Einem Schwebe- und Sinkstoff, dessen Hauptanteil abgestorbene Mikroorganismen bilden.

Schuldige für die Zerstörung dieser Lebensräume gibt es viele. Eine Spezies davon will ich mit diesem Artikel gerne hervorheben - die Muschelfischer.

Die Todeszone © Tobias Kaiser / UWT Flensburg

Was ist das Problem mit den Muschelfischern? Miesmuscheln werden von Muschelfischern mit Dredgen (Schleppnetzen) von der Bodenoberfläche mit bis zu einer Tiefe von 20 cm abgekratzt. Dabei werden viele artenreiche Wildmuschelbänke "abgeräumt" und vernichtet. Dieser Prozess ist ein erheblicher Eingriff in das Ökosystem Meeresboden. Der Schaden der entsteht ist groß und es braucht Jahrzehnte für eine Regeneration. Für uns Meerforellenfischer hat das starke Auswirkungen. Der Lebensraum unseres Zielfisches wird direkt vor unseren Füßen zerstört.

Um die für uns verborgene katastrophale Auswirkung der Muschelfischerei sichbar zu machen, kümmern sich zum Glück Menschen, die sich Sorgen um ihre Umwelt machen. Tobias Kaiser und das Unterwasserteam Flensburg sind solche Menschen. Ihre freiwillige Arbeit hilft aufzuklären, was den meisten von uns verborgen bleibt. Selbst wenn sie an der Küste wohnen. Danke dafür!


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