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Gotland. Vom Grau inspiriert.

Mal ehrlich - es wäre einfacher zu Hause zu bleiben. Die gewohnten Spots aufzusuchen und woanders einfach woanders sein zu lassen. Die Sandbank vor der Haustür als Grenze zum Horizont zu akzeptieren. Es gibt diese Menschen, die Nicht-Entdecker, Nicht-Ausprobierer, Nicht-Weitergeher. Aber diese Menschen haben auch keine neuen Geschichten. Woher auch?

Gotlands Schönheit ist brutal. Sie ist trocken, karg, unfruchtbar, öde und endlos, grotesk, gepeitscht, abggetragen und staubig; sie changiert zwischen Grau, Graugrün und Beige. Die Küste, das trübe Licht und vor allem das allseits präsente Grau ziehen nicht nur Maler & Designer an, sondern auch die Meerforelle.

Die für uns Meerforellenfischer sehr interessante, mehrere hundert Kilometer lange Küste im Nordteil der Insel ist traumhaft. Wie in dystopischen Science-Fiction-Filmen ragen dort Raukar aus dem Boden, hohe, bizarre Kalksteinsäulen, entstanden durch Erosion vor einer langen Vergangenheit. Die Landschaft wird an diesen Stellen surreal, wie eine Mondlandschaft im Nirgendwo. Aber manchmal ist Nirgendwo genau der Ort, den man sucht.

Wo die Welle bricht, wird es tief

Im Grunde ist der gesamte Norden ein einziges großes Kalksteinplateau. Die daraus resultierende Küstenlinie bedeutet für uns, dass der Bereich zum Waten ein sehr gleichmäßiges Niveau hat, welches vereinzelnd stufenartig tiefer wird, bis es schließlich abrupt abreist und in die Tiefe fällt. Zwischen 0,5 und 14 Metern kann es dort runtergehen.